Die Corona-Krise im Iran und die zunehmende Sorge um die Zahl und die Opfer des Virus in der Islamischen Republik

Berichte über die Zahlen und Opfer des Virus im Iran verzeichnen steigende Zahlen. Während
Regierungsquellen von drei Todesfällen am Sonntag, 23. Februar, berichteten, gab es insgesamt acht
Todesfälle, wohingegen andere zuverlässige Quellen sogar bis zu 24 Todesfälle angaben.
Als Ursache für den weit verbreiteten Ausbruch des Coronavirus im Iran nennen einige Quellen
fortgesetzte Flüge nach China. Besonders die Mahan Airlines, die lange nachdem die meisten Länder
der Welt die Flüge nach China eingestellt hatten, dorthin weiterflog, verursachte den Ausbruch. Das
Virus entwickelt sich nach China schnell zur zweithäufigsten Todesursache im Iran.
Statistische Studien über die Prävalenz des Coronavirus und das Verhältnis zwischen der Zahl der
Infizierten und der Opfer des Virus zeigen, dass etwa zwei Prozent der Infizierten sterben. Selbst
wenn wir die Angaben der Islamischen Republik anhand der Zahl der Todesopfer berücksichtigen, die
den Berichten zufolge acht beträgt, dürfte die Zahl weit höher sein, als die Regierung angibt.
In diesem Zusammenhang ist es bemerkenswert, dass der Leiter der Universität für Medizinische
Wissenschaften in Qom die Situation des Coronavirus in Qom lediglich als schwerwiegend
bezeichnete. Er bezog sich dann auf den Beschluss der Zensur für Coronastatistiken und –
informationen: "Das Gesundheitsministerium hat angeordnet, dass keine Statistiken bekannt
gegeben werden.
Legt man den Berichten Quellen zugrunde, die dem Netzwerk Iran International nahestehen, so sind
im Iran bis zum Ende des Sonntagabends, dem 23. Februar, "bis zu vierundzwanzig Menschen in
verschiedenen Städten an den Folgen des Corona-Virus gestorben". Insgesamt dürfte es jedoch mehr
als tausend Betroffene geben.

Die Maßnahmen der Regierung zur Absage von Fußballspielen, Kunstprogrammen und die Schließung
von Schulen und Universitäten selbst zeugen von der sich verschlechternden Situation in Bezug auf
das Coronavirus im ganzen Land, jedoch will die Islamische Republik diese Tatsache statistisch nicht
anerkennen. Wie in anderen Bereichen ist auch für die Islamische Republik die Zahl der Opfer und
Betroffenen des Coronavirus eine Frage der Sicherheit.